Von Sonja Rossettini
Veranstaltungsort:
Buchhandlung Vogt – Inhaber Thorbjörn Spieß -Friedrich-Ebert-Str. 31, Kassel
Dank der Initiative Netzwerk Nordhessen fand gestern in der Buchhandlung Vogt einen Vortrag von unserem Freund, Pflanzensoziologe, Naturschützer und Experte Karl-Heinz Härtl. Karl-Heinz Härtl ist ein leidenschaftlicher Gärtner und Pflanzenliebhaber, der sowohl in der Wissenschaft als auch in der Kunst tätig ist.
Er arbeitete zunächst im Botanischen Garten bis er 1982 dessen Schließung und Zerstörung erleben musste und begleitete später als Mitarbeiter im Umwelt- und Gartenamt Joseph Beuys bei seiner künstlerischen Arbeit, die sein Leben prägte. Von da an arbeitete Härtl so eng mit der Natur zusammen, dass er schließlich ein Artenschützer und Künstler mit ähnlichen Beweggründen wurde und weiterhin Beuys Botschaft des Baumpflanzens vertritt.
Versöhnung ist das Thema seiner Gartenkunst. Leidenschaftlich beschreibt Härtl die Veränderungen der Natur auf 4.000 Metern Höhe, denn ab dort findet zwischen Pflanzen keine Verdrängung mehr statt.
Ab dieser Höhe geht es um Miteinander und nicht mehr um Gegeneinander. Die Pflanzen helfen sich gegenseitig um zu überleben.
Die Erde sieht Karl Heinz als einen bewachsenen, schwebenden Stein: „Die ganze Welt auf einem Stein.“ Und genauso, nur in Klein, funktionieren seine schwebenden Steine. Unterschiedliche Gesteinsarten und unterschiedliche Pflanzen, die sich nicht verdrängen, sondern begünstigen und eine Symbiose mit den Steinen eingehen.
Das Buch “Die ganze Welt auf einem Stein“ ist eine Friedensbotschaft und ein Appell an die Gesellschaft, das Bewusstsein für die Natur zu schärfen, sie zu schützen und sie als Vorbild für ein friedliche Miteinander zu nehmen.
In seinem neuen Projekt kämpft Karl Heinz Härtl für die Renaturalisierung von Schottergärten.